Ehrung Paul M. Zulehner

"Kardinal-Innitzer-Preis" 2023 für das wissenschaftliche Lebenswerk

Die Erzdiözese Wien ehrt alljährlich wissenschaftliche Spitzenleistungen in Geistes- und Naturwissenschaften sowie in der Publizistik mit den renommierten "Kardinal-Innitzer-Preisen". Die Hauptpreise gingen heuer an den Prof. Paul M. Zulehner (83) und posthum an den 2022 verstorbenen Physiker Kurt Binder. Darüber hinaus wurden drei Würdigungs- und acht Förderpreise vergeben. Die Preisverleihung fand im November 2023 im Wiener Erzbischöflichen Palais statt.

Kardinal Christoph Schönborn betonte in seiner Begrüßung die enge Verbindung von Theologie und Wissenschaft. Er sei "nach wie vor der Meinung, dass Theologie eine Wissenschaft ist" und dass es sinnvoll sei, wissenschaftlich und vernunftbasiert über Religion nachzudenken. Insofern habe "kritisches Nachdenken über Gott und die Welt einen Platz in der Familie der Wissenschaften", so Schönborn.

Die Laudatio für Prof. Zulehner hielt der Vorstand des Instituts für Österreichisches und Internationales Steuerrecht der WU-Wien, Prof. Michael Lang. Lang würdigte Zulehner als einen gleichermaßen "außerordentlichen Wissenschaftler wie einen in jeder Hinsicht inspirierenden Menschen". Als solcher "brenne" er nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für die Kirche, der er stets in "loyaler Kritik" verbunden bleibe. "Wer Paul Zulehner zuhöre, auf den springt der Funke der Begeisterung über", so Lang. Entsprechend sei die Entscheidung zur Verleihung des großen Preises für sein Lebenswerk im Studienausschuss und Kuratorium des Innitzer-Studienfonds auch einstimmig gefallen.

Der nach Kardinal Theodor Innitzer (1875-1955) benannte Wissenschaftspreis ist eine der angesehensten Auszeichnungen dieser Art in Österreich. Er wird seit 1962 von der Erzdiözese Wien verliehen und vom Wissenschaftsministerium, mehreren Bundesländern, sowie von Banken, Versicherungen und der Wirtschaftskammer unterstützt.