Diplom-/Masterarbeit schreiben


Sie möchten in der Praktischen Theologie eine Diplom-/Masterarbeit schreiben...

Voraussetzungen:

  • Sie haben Interesse daran, eine spezielle religionspädagogische / fachdidaktische / pastoraltheologische Fragestellung selbständig wissenschaftlich zu bearbeiten (bevorzugt zu einem Schwerpunktthema des Instituts);
  • Ein bereits in der Religionspädagogik und/oder in der Pastoraltheologie absolviertes Seminar ist hierbei von Vorteil, aber nicht zwingend erforderlich.


Procedere:

  • Klären und Präzisieren des Forschungsinteresses (der Forschungsfrage) mit dem/der Betreuer/in; Verfassen eines Exposés (Thema der Arbeit, Fragestellung, zentrale (Hypo-)Thesen, Grobgliederung; ca. 1 Seite);
  • Der Besuch eines Forschungsseminars des Instituts wird als Hilfestellung zum praktisch-theologischen Arbeiten geraten;
  • „Anmeldung Expose und Bekanntgabe des Betreuers / der Betreuerin“ (hier abzurufen) im StudienServiceCenter Katholische Theologie; muss ein halbes Jahr vor Abgabe der Arbeit erfolgen.


Kriterien zum Verfassen / zur Beurteilung der Diplom-/Masterarbeit:

Themenvorschläge

Sie können gerne auf Themenvorschläge des Instituts zurückgreifen, aber auch ein eigenständig gewähltes Thema in Absprache mit der/dem Betreuenden bearbeiten. Die Forschungsfragen werden gemeinsam mit der/dem Betreuenden entwickelt.
 

Religionspädagogik und Katechetik

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  • Was bewegt junge Menschen heute? Religiöse Spuren in Büchern und Filmen der Gegenwart

    Wie kann in Zeiten zunehmend individualisierter Religion noch von der Religiosität von Kindern und Jugendlichen gesprochen werden? Was gilt es eigentlich wahrzunehmen, wenn in diesem Zusammenhang von „Religion“ die Rede ist?

    Vor diesem Hintergrund kann es eine spannende Herausforderung darstellen, nach Spuren des Religiösen auch jenseits seiner traditionalen (und institutionellen) Grenzen zu suchen. Was bewegt Kinder und Jugendliche in ihren Lebenswelten, und welche religiöse Qualität ist darin erkennbar? Für eine solche Spurensuche eignen sich auch Bücher und Filme der Gegenwart: Welche Probleme und Herausforderungen, welche Gewalt- und Glückserfahrungen werden im Rahmen dieser Geschichten aufgeworfen und verhandelt? Filme und Bücher können Medien darstellen, in welchen Erzählungen zu Wort (und Bild) kommen; Erzählungen davon, was heutige Zeitgenoss*innen „unbedingt angeht“ – eine Formulierung, in der Paul Tillich eine starke religiöse Dimension wahrnimmt.

    Eine religionspädagogische Masterarbeit könnte sich der kritischen und religionspädagogischen Auseinandersetzung mit einer solchen Erzählung der Gegenwart widmen, wie sie etwa in einem Buch oder Film aus den Lebenswelten junger Menschen inszeniert wird. Dabei könnte die Frage zum Gegenstand gemacht werden, welche Bedeutung die in den Fokus genommene Erzählung für eine religiöse Bildung der Gegenwart erlangen und wie dieser Film/dieses Buch zur religionspädagogischen Ressource werden kann. Zur Spurensuche bzw. als Inspiration eignet sich bspw. eine Recherche auf den Plattformen des Deutschen Jugendbuchpreises oder des Deutschen Jugendfilmpreises, der Stube (https://www.stube.at) ebenso wie auch eine Suche in den Archiven der Österreichischen Filmakademie.

    Ansprechpartner*innen: Andrea Lehner-Hartmann (andrea.lehner-hartmann@univie.ac.at) und David Novakovits (david.novakovits@univie.ac.at)

    Beispiele von Abschlussarbeiten, die als Impuls und Beispiel dienen können:

    • Fleischhacker, Desiree: Jugend - Rap - Gott: eine innovative Synthese für den Religionsunterricht der Sekundarstufe II
    • Pfaller, Paula: Zur Freiheit berufen: Aufspüren eines theologischen Freiheitsverständnisses in aktueller Jugendliteratur
  • Eine fachdidaktische Ausarbeitung einer theologischen Fragestellung vornehmen

    Was gibt Schüler*innen an theologischen Themen heute „zu denken“, und wie kann dazu fachdidaktisch gearbeitet werden? Eine Masterarbeit kann sich gut eignen, um sein eigenes fachdidaktisches Können, Wissen und Repertoire zu erweitern und zu erproben. Es liegt daher nahe, die Masterarbeit auch mit einer fachdidaktischen Perspektive zu entwerfen und kreativ umzusetzen: Welche fachdidaktischen Zugänge und „Denkformen“ werden derzeit in der Religionspädagogik behandelt und genutzt? Womit möchte man sich tiefgreifender auseinandersetzen und worin sich vertiefen?
    Im Zuge der Masterarbeit kann versucht werden, anhand eines ausgewählten didaktischen Zugangs und einer konkreten thematischen Fragestellung religionspädagogisch zu arbeiten, beispielsweise etwa in Bezug auf die Lehrstückdidaktik Rudolf Englerts. Diese stellt eine hervorragende Möglichkeit dar, auch theologisch herausfordernde Fragestellungen didaktisch gut zu bearbeiten. Im Zuge einer Masterarbeit könnte eine fachdidaktische Aufbereitung eines Inhalts vollzogen werden, der dessen Bildungs-Potential und den „Bildungsgehalt“ (Wolfgang Klafki) herauszuarbeiten versucht. Ebenso kann entlang des Elementarisierungsmodells (Beispiele dazu gibt es in der Literatur auf vielfältige Weise) eine tiefergehende fachdidaktische Durchdringung eines Themas erfolgen.

    Ansprechpartner*innen: Andrea Lehner-Hartmann (andrea.lehner-hartmann@univie.ac.at) und David Novakovits (david.novakovits@univie.ac.at)

    Beispiele von Abschlussarbeiten, die als Impuls und Beispiel dienen können:

    • Frischauf-Busta, Stefanie: Friedhof als Lern- und Glaubensort erfahrbar machen: Umsetzung von Elementen der Friedhofspädagogik in der Sekundarstufe I
    • Steininger, Gregor, Inklusion als partizipativer Prozess im Kontext einer Theologie der Behinderung: religionspädagogische Einwürfe
  • Religionsphilosophie und Religionspädagogik: Eine spannende Verknüpfung

    In kulturwissenschaftlichen und philosophischen Diskursen der Gegenwart wird immer wieder auch auf Religion Bezug genommen. Dabei werden traditionelle Begriffe der Theologie bzw. auch der christlichen Religion aufgenommen und neu in Gebrauch genommen. Aus religionspädagogischer Perspektive kann in diesen ‚Übersetzungen‘ etwa biblischer Erzählungen oder theologischer Ressourcen inspirierende und irritierende Interventionen entdeckt werden, mit denen es sich auseinanderzusetzen lohnt: So könnte man dann in Folge fragen, welche religiösen Bildungsprozesse sich im Kontext der Gegenwart entwerfen ließen, wenn man auch probeweise sich der Berufung mit Giorgio Agamben annähert, mit Slavoj Žižek über die Schwierigkeit von Nächstenliebe reflektiert, Julia Kristevas Ausführungen über den Glauben und Jean-Luc Nancys Gedanken zur Anbetung nachzuvollziehen sucht, mit Judith Butler über die Macht der Gewaltlosigkeit nachdenkt oder Jacques Derridas Gedanken über das Vergeben in seiner Bedeutung für das (Zusammen-)Leben kritisch bedenkt.

    Ansprechpartner: David Novakovits (david.novakovits@univie.ac.at)

  • Religionsunterricht und gender

    Die Masterarbeit kann dabei unterstützen, den Religionsunterricht unter der Perspektive von gender genauer in den Blick zu nehmen: Was verändert sich, wenn man bestimmte Inhalte des RU mit Hilfe des Analyseinstrumentes gender wahrnimmt? Beispielsweise wäre es möglich, dass Sie im Rahmen der Masterarbeit sich ein theologisches Thema auswählen, dieses anhand von Literatur unter einer gendertheoretischen Perspektive – auch in Erweiterung auf andere Differenzkategorien hin (soziale , religiöse, ethnische Zugehörigkeit, Alter, Beieinträchtigungen,….) – intersektional vertiefen und religionspädagogische Konsequenzen daraus erarbeiten. Welche Erkenntnisse ergeben sich hierbei für die Gestaltung von Religionsunterricht? Was bedeutet gendergerechtes Unterrichten? Und welche didaktischen Zugänge stehen Religionslehrer*innen zur Verfügung, wenn es etwa um Fragen von Sexualität und (Geschlechter-)Gerechtigkeit im Religionsunterricht geht? Das sind Fragen, die als Ausgangspunkt für ein Nachdenken zu einer Masterarbeit in diesem Kontext dienen können.

    Ansprechpartnerin:
    Andrea Lehner-Hartmann (andrea.lehner-hartmann@univie.ac.at)

    Beispiele von Abschlussarbeiten, die als Impuls und Beispiel dienen können:

    • Mayrhofer Florian: Frau und Mann zur Sprache bringen: eine vergleichende linguistische Schulbuchanalyse österreichischer Religionsbücher
    • Brunner Johannes: Sexuelle Gewalt: eine religionspädagogische Perspektive. Implikationen infolge einer Analyse der katholischen Sexuallehre
  • Rassismuskritische Religionspädagogik

    Es gehört zum gesteigerten Bewusstsein der Gegenwart anzuerkennen, dass Rassismen Teil unserer Gesellschaft sind. Das bedeutet, dass es auch keine Schule ohne Rassismus gibt. Was bedeutet dies für eine religiöse Bildung der Gegenwart?
    Im Zuge einer Masterarbeit wäre es möglich, sich einer Forschungsfrage im Kontext rassismuskritischer Religionspädagogik zu widmen. Wie können didaktische Prozesse im RU so angelegt werden, dass sie eine rassismuskritische Perspektive verfolgen? Wie hängen Religion(en) und Rassismus zusammen: Welche Bedrohungen aber auch welche Ressourcen können für den RU entdeckt werden, wenn man sich hier auf eine Spurensuche begibt?
    Ebenso könnte eine rassismuskritische Analyse von theologischen Themen oder von Unterrichtsmaterialien vorgenommen werden. Einen speziellen Fokus kann dabei religiöser Rassismus (Antisemitismus, Islamophobie,…) abgeben.

    Ansprechpartner*innen: Andrea Lehner-Hartmann (andrea.lehner-hartmann@univie.ac.at) und David Novakovits (david.novakovits@univie.ac.at)

  • Ökumene-Lernen – ökumenisches Lernen

    Eine religiös plurale Gesellschaft verlangt nach tragfähigen Antworten, wie ein Zusammenleben in Vielfalt sinnvoll gestaltet werden kann. Religiöse Bildung hat Perspektiven zu entwickeln, wie religiöses Lernen mit Blick auf andere Traditionen und in Zusammenarbeit mit ihnen gelingen kann. Im Kontext der Masterarbeit könnten etwa neue Lernarrangements anhand geeigneter fachdidaktischer Modelle entworfen werden oder religionstheologische Zugänge (z.B. der Komparativen Theologie) auf ihre religionspädagogische Bedeutung hin bearbeitet werden. Gleichzeitig kann auch der Frage nachgegangen werden: Welche Bilder von religiös ‚Anderen‘ und vom religiös ‚Eigenen‘ werden im Kontext ökumenischer oder interreligiöser Lernarrangements (etwa in Zeitschriften oder Schulbüchern) entworfen, und wie kann mit diesen Bildern verantwortungsvoll umgegangen und im RU gearbeitet werden?

    Ansprechpartnerin: Andrea Lehner-Hartmann (andrea.lehner-hartmann@univie.ac.at)

    Beispiele von Abschlussarbeiten, die als Impuls und Beispiel dienen können:

    • Zahradnik, Katrin: Der dialogisch-konfessionelle Religionsunterricht: Lehrplansynopse und didaktische Konkretionen für die Sekundarstufe I
    • Katzensteiner, Astrid: Der dialogisch-konfessionelle Religionsunterricht (dk:RU) in Österreich: Herausforderungen und Anforderungen an die LehrerInnenprofessionalität in dialogischen Settings
  • Religiöse Bildung im Lebenslauf: Religionspädagogik und biografisches Lernen

    Wenn von religiöser Bildung die Rede ist, wird meist unmittelbar an den Religionsunterricht gedacht – auf dem RU liegt auch die meiste Aufmerksamkeit der Religionspädagogik. Es lässt sich jedoch fragen: Spielt religiöse Bildung nach dem Ende der Schulzeit keine Rolle mehr? Das Feld der sogenannten ‚Erwachsenenbildung‘ gilt es heute neu in den Blick zu nehmen – gerade für eine Masterarbeit könnte es spannend sein, sich in diesem Feld einer Forschungsfrage zu widmen und zur Entwicklung einer zeitgemäßen ‚religiösen Bildung im Lebenslauf‘ (Nipkow) beizutragen: Welche Konzepte von Erwachsenenbildung können als ‚best-practice-modelle‘ international entdeckt, wahrgenommen und religionspädagogisch reflektiert werden? Welche didaktischen Ansätze zur Erwachsenenbildung sind vielversprechend, welche religiösen Fragen lassen sich (auch empirisch) bei Erwachsenen als Ansatzpunkte für religiöse Bildung ausmachen?

    Ansprechpartner*innen:
    Andrea Lehner-Hartmann (andrea.lehner-hartmann@univie.ac.at) und David Novakovits (david.novakovits@univie.ac.at)

    Beispiele von Abschlussarbeiten, die als Impuls und Beispiel dienen können:

    • Schmirl, Michael: Die Relevanz von Familie in der religiösen Erziehung von Kindern und Jugendlichen

Pastoraltheologie und Kerygmatik

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