Versorgung „undokumentierter“ EU-MigrantInnen im kirchlichen Raum

Aufgrund des gewaltigen Reichtums-Gefälles zwischen der – wenn man so sagen will – westeuropäischen EU und den Staaten der EU-Osterweiterung, haben sich viele Menschen aus Rumänien, Bulgarien, der Slowakei, Ungarn und anderen Staaten unter anderem nach Österreich auf den Weg gemacht, um hier Arbeit und eine Perspektive für ein besseres Leben zu gewinnen. Österreichische Ausbeutungsverhältnisse, prekäre Arbeitsbedingungen im Wechsel mit Phasen von Arbeitslosigkeit, überteuerte, dennoch schlechte Wohnverhältnisse, Alkohol und viele weitere Faktoren haben im Konzert mit der offiziellen Nichtzuständigkeit der öffentlichen Hand dazu geführt, dass es keine offiziellen Zuständigkeiten für die soziale Versorgung in Not Geratener gibt.

Aufgrund der vielgestaltigen Notsituationen wurden soziale Basisdienste wie Krankenversorgung, Ausspeisungen, Lebensmittelausgabe, winterliche Wärmestuben u.v.a.m. praktisch ausschließlich von christlichen Gruppierungen wie Pfarren, Klöstern, Einrichtungen von Diakonie und Caritas usw. übernommen.

Ziel einer Forschungsarbeit wäre es, über qualitative Interviews die Dimensionen kirchlicher Hilfe anzureißen, die kirchlichen Tätigkeiten vor dem Hintergrund des Auftrags des Evangeliums und der christlichen Soziallehre zu beleuchten und nicht zuletzt das befreiende, praktische Agieren, die Konkretisierung des Evangeliums zu hinterfragen: Welche caritativen Aufgaben kann und muss eine diakonisch grundbeauftragte Kirche in einem säkularen Sozialstaat übernehmen? Was darf sie gar nicht tun?

Fachliche Begleitung über die PfarrCaritas der Caritas der Erzdiözese Wien möglich. Grundsätzlich soll das Ergebnis der Arbeit auch in konkrete Umsetzungen von gemeindecaritativen Projekten fließen.