10.11.2020: Grundlagen des interreligiösen Dialogs mit Juden und Christen aus islamischer Perspektive


Mag. Amena Shakir (Interdisziplinäre Forschungsstelle Islam und Muslim*innen in Europa, Sigmund Freud Universität Wien)

Der Koran verweist in verschiedenen Versen auf die Psalmen, die Thora und das Evangelium, versteht er sich doch in seinem Selbstverständnis als Vollendung und Schlussstein göttlicher Offenbarungen an die Menschen. Weitere Verse deuten darauf hin, dass die Vielfalt der Menschen schöpfungsimmanent ist – sowohl die sprachliche, kulturelle und physische Vielfalt wie auch die weltanschauliche, ideologische. Vielfalt ist demnach als Ausdruck göttlichen Willens zu verstehen und soll in stetem Austausch und Dialog respektiert, gewürdigt und gelebt werden. Voraussetzung hierfür ist eine emphatische Haltung Anderen gegenüber, das Interesse, sie näher kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen. Das Kennenlernen als Grundlage jeglichen Dialogs wird im Koran sogar als Schöpfungsziel genannt: Ziel der Erschaffung der Menschen in ihrer mannigfaltigen Vielfalt sei Ta’aruf (gegenseitiges Kennenlernen, übereinander lernen, einander kennen und erkennen).

Ausgehend von diesem Fundament werden Grundlagen und Interessen des interreligiösen Dialoges mit Juden und Christen aus islamischer Perspektive erörtert.

Response

Univ.-Prof. Mag. Dr. Handan Aksünger-Kizil (Alevitisch-Theologische Studien, IITS)

Elif Medeni, MEd (Leiter Institut Islam. Religion, KPH)