12.01.2021: Islamdebatten in Europa: Antimuslimischer Rassismus

 

„Religion und Säkularismus im antimuslimischen Rassismus der Gegenwart“

Dr. Benjamin Opratko (Institut für Politikwissenschaft, Universität Wien)

Der Vortrag beleuchtet sogenannte „Islamdebatten“ in Österreich aus sozialwissenschaftlicher und rassismustheoretischer Perspektive. Ausgangspunkt ist die Diagnose, dass in diesen Debatten unterschiedlichste gesellschaftliche Konflikte diskursiv zusammengezurrt und rund um die Figur des/der muslimischen Anderen angeordnet werden. Die Existenz von Muslim*innen wird dadurch zum gesellschaftlichen Problem erklärt, das einer politischen Lösung zuzuführen wäre.

Die „Problematisierung“ der Existenz muslimischen Lebens in Österreich ist Kennzeichen eines spezifisch antimuslimischen Rassismus, der weit über rechtsextreme oder -populistische politische Lager hinaus wirkt. Dass auch konservative, sozialdemokratische und liberale Kräfte an der Reproduktion rassistischer Narrative über Muslim*innen beteiligt sind, liegt nicht zuletzt daran, dass diese bisweilen im Namen von Fortschritt und Emanzipation formuliert werden. Ich will – im Anschluss an die Arbeiten Schirin Amir-Moazamis u.a. – zeigen, wie dabei Selbst- und Fremdzuschreibungen von Religion/Religiosität und Säkularismus eine entscheidende Rolle spielen.

 

Response

Haliemah Mocevic, BSc MA MSc (Psychologin & Bildungsforscherin, Paris Lodron Universität Salzburg)

Dr. Christoph Konrath (Jurist und Politikwissenschaftler, Lehrbeauftragter an den Universitäten Wien und Salzburg)