27.10.2020: Grundlagen des interreligiösen Dialogs mit Christen und Muslimen aus jüdischer Perspektive
Rabbiner Jehoschua Ahrens (Orthodoxe Rabbinerkonferenz Deutschland, Direktor für Zentraleuropa des Center for Jewish-Christian Understanding and Cooperation)
Lange Zeit hat sich das Judentum kaum theologisch mit dem Christentum und dem Islam auseinandergesetzt. Im Mittelalter änderte sich das und erstmals wurde theologisch zwischen Christen, Muslimen und anderen Nichtjuden differenziert. Das bildete die Grundlagen für eine Neubewertung der Beziehungen, insbesondere seit der Zeit der Emanzipation. Orthodoxe und liberale Vertreter suchten einen Dialog mit dem Christentum, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen und mit unterschiedlichen Bewertungen des Christentums. Die Kirchen reagierten aber zunächst nicht auf dieses Gesprächsangebot. Erst nach der Katastrophe der Shoah veränderte sich langsam der christliche Blick auf das Judentum und eine neue Phase begann, die schließlich in einem Dialog auf Augenhöhe mündete. Die Ziele und Interessen, aber auch die Probleme und unterschiedlichen Auffassungen der Protagonisten des Dialogs werden aus jüdischer Perspektive dargestellt.
Response
Dr. Willy Weisz (Vizepräsident des Koordinierungsausschuss für christlich-jüdische Zusammenarbeit)
PD Dr. Phil. Eleonore Lappin-Eppel (Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte, Österreichische Akademie der Wissenschaften)