Leben und Lernen von und mit geflüchteten Menschen

Die Frage nach der sozialen Kohäsion und dem gesellschaftlichen Zusammenleben wird durch Migration nicht ausgelöst, aber zugespitzt. Auf der Suche nach einer inklusiven Gesellschaft, Kirche und Schule, in der es normal ist, verschieden zu sein, zielt die Forschung auf die Identifikation des Beitrags christlicher Gemeinden und Gemeinschaften zum Zusammenleben („Convivenz“), insbesondere von Diaspora- und Migrationsgemeinden. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Wahrnehmung und dem Umgang mit Differenz, Andersheit und Fremdheit sowie dem Umgang mit Konflikten. Weiters wird erforscht, was und wie Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte voreinander lernen können.

Aktuelle Projekte

  • MIGRATIONSKOMPASS: Von Angst bis Zuversicht, Handbuch und Webportal, Kooperationsprojekt der Fachbereiche Pastoraltheologie und Religionspädagogik
    Das Handbuch dient der individuellen sowie institutionellen Aus- und Weiterbildung von Personen, die sich im Bereich Migration, Flucht und Integration engagieren. Auf der Basis von 50 Stichworten, 16 Impulsen für Visionen einer inklusiven Gesellschaft, Originalzitaten von Migrant*innen, 33 Bildern sowie Methodentools ermöglicht es selbstständige und niederschwellige (Selbst)reflexion und Aus- und Weiterbildung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen, in der Lehrer*innenbildung, im Unterricht und in außerschulischer Bildungsarbeit.
    Der MIGRATIONSKOMPASS ist am Institut für Praktische Theologie um 12 Euro (bei Selbstabholung 10 Euro) erhältlich.
    Derzeit entwickeln wir das Webportal www.migrationskompass.eu, das das Handbuch auch als digitales Lehr- und Lernmittel zur Verfügung stellen wird.
  • Leben und Lernen von und mit Flüchtlingen: Die Perspektive von ReligionslehrerInnen, Forschungsprojekt zur Entwicklung einer Praxistheorie, Andrea Lehner-Hartmann/Viera Pirker
    Die Fluchtbewegungen der letzten Jahre stellen viele Schulen vor große Herausforderungen. Diese zu bestehen, verlangt ein besonderes Engagement von LehrerInnen. Kinder und Jugendliche bringen eigene Flucht- und Migrationserfahrungen mit ins Klassenzimmer. Somit begegnen Lehrkräfte den politischen und persönlichen Megathemen der Gegenwart in ihrem beruflichen Alltag von Mensch zu Mensch.
    Was heißt es, mit Flüchtlingen zu leben, sie zu lehren und mit ihnen gemeinsam zu lernen? Dieser Frage geht das Institut für Praktische Theologie der Universität Wien in Kooperation mit dem Institut für Fortbildung Religion und anderen Institutionen nach. Im Fachbereich Religionspädagogik und Katechetik vernetzen ReligionslehrerInnen ihre Erfahrungen hinsichtlich der Herausforderungen, der Hindernisse und Bereicherungen, der Schulentwicklung und der Rolle von Religion in diesem Kontext. Studierende erforschen im Rahmen von fachdidaktischen und forschungsorientierten Seminaren die Frage: Welches ethische Bildungspotenzial entsteht in dieser aktuellen Situation für Menschen, aber auch für Institutionen?
  • Katholische Schule im Change-Prozess. Ein Ort der Pastoral im Spannungsfeld von Tradition, Transformation und Innovation, Dissertationsprojekt von Barbara König
    Die Dissertation begleitet den Change-Prozess des durch Migration geprägten katholischen Schulzentrums Friesgasse in Wien. Ziel ist die Entwicklung von Kriterien für Rahmenbedingungen, die die an diesem Schulzentrum mitarbeitenden Laien unterstützen, den vom Gründungsorden ererbten Auftrag im Kontext kultureller und religiöser Pluralität kompetent in die Zukunft zu tragen.

Abgeschlossene Projekte

  • Leben und Lernen von und mit Flüchtlingen, Forschungsprojekt der Fachbereiche Pastoraltheologie und Religionspädagogik
    Auf der Basis zweier empirischer Forschungsseminare mit FlüchtlingsbegleiterInnen aus zwei katholischen, zwei evangelischen Gemeinden sowie einer islamischen und einer jüdischen Organisation entwickelten die Fachbereiche Pastoraltheologie und Religionspädagogik Thesen zu den Möglichkeiten und Grenzen, Chancen und Probleme des Lebens und Lernens von und mit geflüchteten Menschen. Die Thesen finden Sie ››› hier
  • Convivenz, Forschungsprojekt von Pro Oriente unter der Leitung von Regina Polak
    Das Projekt erforscht den zivilgesellschaftlichen Beitrag von Diaspora- bzw. Migrationsgemeinden in Österreich als inklusionsfördernde Maßnahme am Beispiel der serbisch- und der rumänisch-orthodoxen Kirche in Wien. Den Bericht finden Sie ››› hier

Publikationen

Aktuell erschienen

  • "(...) die unendliche Vielzahl, die das Gesetz der Erde ist" (Hannah Arendt). Warum die Auseinandersetzung mit religiöser Vielfalt (über)lebensnotwendig ist. Interdisziplinäre Perspektiven auf eine globale Herausforderung, in: Thomas Krobath / Doris Lindner / Edith Petschnigg (Hg.): 'Nun sag, wie hast du‘s mit der religiösen Vielfalt?'. Zwischen Konflikt und Kompetenz in Kindergärten, Schulen und Jugendarbeit, Wien (2019) 11-37. Reihe: Schriften der Kirchlich Pädagogischen Hochschule Wien/Krems, Band 19.
  • Theologie(n) des Zusammenlebens: Beitrag zu einer der zentralen Überlebensfragen des 21. Jahrhunderts, online verfügbar in feinschwarz.net

Bisher erschienen